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["Ulrike Mahlmann" <Ulrike.Mahlmann AT gmx.de>]

> --- Ursprüngliche Nachricht ---
> Von: Andreas Hierling <Andreas.Hierling AT seitenbau.net>
> An: "Ulrike Mahlmann" <Ulrike.Mahlmann AT gmx.de>
> Kopie: cc-de AT lists.ibiblio.org
> Betreff: Re: [Cc-de] GVL vs. Creative Commons
> Datum: Tue, 8 Nov 2005 17:07:26 +0100
> 
>
> 
> P.S.: "§ 12 UrhG gibt für die Sache nichts her." - Klar, da die GVL die
> besseren Anwälte beschäftigt. Fakt ist aber das dieses Gesetz besagt, dass
> der Künstler für jedes Werk entscheiden kann wie es zu veröffentlichen ist
> und die GVL u. GEMA das Vertragsrecht ausnutzen um Künstler zu bevormunden
> - und da sie eine quasi Monopolstellung inne hat, ist es für einen
> Künstler
> nicht Möglich über diese Vertragsbedingungen zu verhandeln. Mag sein, dass
> das rechtens ist. Aber ist es gerecht?
> 
> Wenn wir das ganze weit genug runterbrechen ist es evtl. das Vertragsrecht
> oder gar etwas anderes, was hier den Widerspruch zwischen den Methoden der
> GVL und dem Recht auf Selbstbestimmung legitimiert. Und genau da muss man
> ansetzen können -

§ 12 UrhG hat mit der Sache nun mal nichts zu tun, tut mir ja auch leid,
aber § 6 Urheberrechts-Wahrnehmungsgesetz, das die Tätigkeit der
Verwertungsgesellschaften regelt, sieht z. B. vor, dass die
Verwertungsgesellschaften die zu ihrem Tätigkeitsbereich gehörenden Rechte
und Ansprüche auf Verlangen der Berechtigten "zu angemessenen Bedingungen"
wahrzunehmen haben. Dann unterliegen sie noch dem europäischen Kartellrecht,
das den Missbrauch einer beherrschenden Marktstellung verbietet...  Das sind
aber alles sehr allgemein gehaltene Normen; daraus herzuleiten, dass die
Verwertungsgesellschaften das gestatten MÜSSEN, erfordert schon erheblichen
Begründungsaufwand. Genau deshalb habe ich die Künstler aufgefordert, sich
zu melden und sachliche/ökonomische Gründe für ihren Wunsch darzulegen. Das
ist also ganz in Ihrem Sinne, so dass für Ihre Aggressivität mir gegenüber
überhaupt kein Grund besteht. Wenn Sie weitere Künstler kennen, die das
Problem haben, dann sprechen Sie sie an und machen Sie sie auf das Angebot
von Creative Commons, die Gespräche zu bündeln, aufmerksam - aber bitte OHNE
sie zu beleidigen, falls Ihnen das möglich ist; wenn nicht, dann lassen Sie
es bleiben.

> 

> Wieso sind Sie Anwältin geworden, wenn Sie ungerechte Gesetze akzeptieren
> müssen, allein auf der Tatsache begründet, dass sie existieren. Das muss
> verdammt frustrierend sein...
> 
Sie könnten sich eine Menge Aufregung und Ärger ersparen, wenn Sie das,
worauf Sie antworten, erst mal sorgfältig lesen würden und sich dann noch
die Zeit nähmen, es zu verstehen.


Schönen Abend noch,
Ulrike Mahlmann
   

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