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["m.eik michalke" <cc AT reaktanz.de>]

am Freitag, 19. Juni 2009 (15:43) schrieb cre8radix:
> der stichtag wäre dann soz. der tag der veröffentlichung.
> für gema member der tag der anmeldung des werkes,
> für CC-user der tag an dem die lizenz festgelegt wurde
> (müßte sich recht unkompliziert implementieren lassen).

aber schaffe ich dann nicht anreize, die "veröffentlichung" so weit 
rauszuzögern, bis man den eindruck hat, noch am meisten geld damit zu 
verdienen? wäre das im interesse der öffentlichkeit?

das praktische problem bliebe auch immer noch in jedem fall, daß ich für 
gleiche werke ständig unterschiedliche abgaben leisten muß, wenn ich sie noch 
vor oder erst nach mitternacht spiele (weil da grad eine frist abgelaufen 
ist). du mußt ständig jedes einzeldatum prüfen. da sich vermutlich kein 
radiosender leisten könnte, solche ökonomischen überlegungen zu ignorieren 
("schon 25% einsparungen, wenn musik älter als drei jahre ist"), zumal bei 
dem 
steigenden prüfaufwand, würde das doch definitiv auswirkungen auf die 
programmgestaltung haben. man mag sich wünschen, daß mehr ältere musik im 
radio läuft, aber mit kreativität hätte dieser mechanismus so auch nichts 
mehr 
zu tun. es würde schwerer werden, "teure" neuerscheinungen ins programm zu 
bekommen, und das dürfte vor allem weniger bekannte treffen, die schon genug 
probleme haben, sich gegen etabliertes zu behaupten.

labels hätten dagegen ein interesse daran, werke zu tag x in kleinstauflage 
(n=1) zu "veröffentlichen", um es drei oder fünf jahre später -- dann mit 
hilfe der radios -- nochmal groß "neu" aufzulegen, weil auch die 
tonträgerabgaben geringer ausfielen. auch davon hätte ich als musiker nicht 
wirklich viel.

interessant finde ich den ansatz aber unter umständen für die ausschüttung 
innerhalb einer vg, denn das würde zum beständigen veröffentlichen neuer 
werke 
motivieren. ich würde ihn aber stark vereinfachen (beispiel: nur noch 80% 
ausschüttung nach 5 jahren, beginnend mit erster auszahlung; müßte man mit 
plausiblen annahmen durchkalkulieren). dann könnte man im gegenzug z.b. 
gänzlich auf zusätzliche mitgliedsbeiträge und verwaltungsgebühren 
verzichten, 
und hätte wahrscheinlich immer noch ein polster, über deren verwendung auf 
jährlichen generalversammlungen gemeinsam entschieden werden könnte 
(rücklagen, nachwuchsförderung, öffentlichkeitsarbeit... whatsoever). man muß 
dann allerdings sicherstellen, daß nicht alle nach fünf jahren die vg 
wechseln 
;-)

> CC-deutschland scheint ja irgendetwas als alternative zur gema zu planen...
> fragt sich nur, warum das so geheimniskrämerisch von statten geht

falls sich in dieser sache tatsächlich etwas tun sollte, fänd ich es auch 
ungünstig, wenn hinter verschlossenen türen verhandelt würde. das würde 
glaube 
ich auch scheitern, weil ein hermetischer kreis ohne feedback von der basis 
gar nicht ermitteln könnte, wie groß die tatsächliche akzeptanz eines 
vorschlages bei denen ist, für die er erdacht wurde. insofern hoffe ich, daß 
es nicht wirklich irgendwelche geheimniskrämereien gibt.


viele grüße :: m.eik