Cc-de mailing list

[Matthias Urlichs <smurf AT smurf.noris.de>]

Hi,

Christian Grobmeier:
> Es gibt durchaus Künstler, die eine strenge Limitierung ihrer z.B. Musik
> wünschen, um den Marktwert der CDs zu erhöhen. Es ist ihr gutes Recht, die
> Musikverbreitung zu limitieren.

Verbreitung der Tonträger != Verbreitung des Inhalts.
Zu verhindern, dass ein Werk überhaupt rezipiert wird, läuft den
Prinzipien, aufgrund derer wir überhaupt ein Urheberrecht _haben_,
zuwider.

Außerdem spielt da das Orphaned Works-Problem mit rein. Wir haben
inzwischen einen Berg an Werken, die keiner nutzen kann, weil es
niemanden mehr gibt, der die Rechte daran wahrnimmt.

> Was mir noch einfällt ist etwas wie GEMA. Ich denke, die GEMA sollte nicht
> das Alleinrecht haben die Verwertungs- und Urheberrechte eines Künstlers zu
> schützen, wenn ich das jetzt richtig ausgerückt habe.
> 
Zustimmung; wenn Werke unabhängig voneinander sind (woran wohl im
Normalfall niemand ernsthaft zweifelt), dann müssen auch die Rechte
daran unabhängig voneinander festlegbar sein.

Was mir außerdem einfällt: Angemessene Zitatrechte. Die Menge der
low-Budget-Filme, deren Produktionskosten zu 95% aus GEMA bestehen
würden, wenn man sie denn außerhalb von closed-door-Screenings auf
Filmfestivals sehen könnte, ist mit Sicherheit nicht leer.  :-/

-- 
Matthias Urlichs   |   {M:U} IT Design @ m-u-it.de   |  smurf AT smurf.noris.de
Disclaimer: The quote was selected randomly. Really. | http://smurf.noris.de
v4sw7$Yhw6+8ln7ma7u7L!wl7DUi2e6t3TMWb8HAGen6g3a4s6Mr1p-3/-6 hackerkey.com
 - -
Gummidge's Law: The amount of expertise varies in inverse proportion to the
number of statements understood by the general public.