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[Thilo Pfennig <tpfennig AT gmail.com>]

2006/1/25, John Wiedenhoeft <wiedenhoeft AT gmx.net>:
> Geliebte alle,
>
> bei der ganzen Diskussion um CC, und ganz besonders die
> Sampleproblematik habe ich manchmal das Gefühl, dass sehr viel nach
> hinten losgeht, und die eigentlich geplante Freiheit mit mehr Unfreiheit
> erkauft wird.

Ein "Mehr" an Unfreiheit sehe ich nicht. Tatsächlich verschiebt sich
aber der Schwerpunkt. Und: Wer die Geschichte von Creative Commons
kennt weiss, das die jetzigen Lizenzen eine Notllösung sind. Würde
nicht automatisch alles Schöpferische geschützt werden, zumindest wenn
es die nötige Schöpfungshöhe erreicht. so könnte man fröhlich
tauschen.

Besser als zu Lizensieren, was man frei geben will wäre natürlich zu
schützen, was man schützen möchte.

Alles was Du produzierst ist automatisch unter dem  resttriktivesten
Standard-Urheberrecht Deines Landes gestellt. Copyright-C sozusagen.
Alles Gewurschtel um andere, freiere Lizenzen ist natürlich ein
Rumgehühner. CC zeigt zum Teil noch weiter die Absurdität heute
bestehenden Rechtes auf.

Das heutige Problem ist ja auch, das ich eine gefundene Fotografie
nicht verwenden darf, weil ich davon ausgehen muss, das sie geschützt
ist. Da sie aber auch nirgends registriert ist kann ich nicht
nachschauen, wer sie geschützt hat um mir ggf. das nötige Recht zu
kaufen. Gleiches gitl auch für Musik u.a.

Lawrence Lessig hat mehrfach gegen das System in den USA geklagt und
verloren.  CC ist nicht  mehr als Rettungsringe, keine Traumlösung!
Resttriktives Copyright passt nicht mehr in unsere Zeit - und ich
denke das CC in Zukunft, sobald grundsätzliche Probleme für die
Künstler gelöst sind auch wieder auf Gesetzesänderungen dringen
sollte. Vielleicht gibt es da in einigen Jahrzehnten wieder zeitgemäße
Gesetze mit mehr Freiheiten.


Thilo Pfennig

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http://vinci.wordpress.com