Cc-de mailing list

[Andreas Hierling <Andreas.Hierling AT seitenbau.net>]

Hi Jörg,

>Nun, der Verlag steht auf dem Standpunkt, dass nur der Text, nicht
>aber
>die Gestaltung unter CC stehe. Meiner Meinung wuerde aber doch die
>Gestaltung automatisch mit unter die Lizenz fallen - schliesslich ist
>der Text doch die Grundlage fuer die Gestaltung des Layouts, oder?

Wie gesagt, mit der "Viralität" der CC-SA-Lizenzen hat das nichts zu tun,
da es sich bei dem PDF um das Original handelt und nicht um ein
abgeleitetes Werk. Inwieweit ein Text die Grundlage für ein Layout
darstellen soll kann ich auch nicht nach vollziehen, da sich ein und das
selbe Layout doch auf beliebig viele Texte anwenden lässt. Klar verschieben
sich dann Absätze, aber das macht ja nicht das Layout aus. Der Verlag sieht
wohl eher sein Layout, also Aussehen und Position von Seitenzahlen,
Schriftart, Schriftgröße etc., welches vermutlich auch in seinen anderen
Büchern zum Einsatz kommt, als eigenständiges Werk, was ja soweit auch
nicht falsch ist.

Allerdings, wenn er dieses Layout für so schützenswert hält, hätte er die
CC-Lizenzen besser lesen sollen, da diese sich wie gesagt auf ein Werk und
damit die konkrete Repräsentation einer Idee beziehen, und nicht auf
irgendwelche gedanklichen Konstrukte.

Durch die Veröffentlichung des Buches wurde das Layout untrennbar mit dem
Rest des Werkes verknüpft und steht somit unter CC-Lizenz. Wer immer will
kann nun dieses Layout auf eigene Inhalte anwenden und veröffentlichen.
Hier nun würde aber der SA-Teil, auf den du Bezug nimmst, wirksam und das
so veröffentlichte Werk müsste wiederum unter die selbe Lizenz gestellt
werden.

Wenn es sich bei dem PDF nicht um ein Original handelt, sondern um ein
abgeleitetes Werk (abgeleitet heißt nicht gleich kopiert), hast Du mit
Deiner Betrachtung natürlich vollkommen recht, also auch dann kannst Du das
gesamte PDF  zu den Bedingungen der CC-Lizenz nutzen, da ja eine
CC-SA-Lizenz zum Einsatz kam. Handelte es sich um eine nicht SA-Lizenz wäre
der Verlag im Recht.


Viele Grüße,

Andreas