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[John Hendrik Weitzmann <jhweitzmann AT mx.uni-saarland.de>]

Hi,

ein konzeptioneller Unterschied wird in jedem Falle dadurch bleiben,
dass es bei nicht textbasiertem Content kein ganz eindeutiges Äquivalent
zu dem gibt, was bei Software der Quellcode ist. Es würde also auch bei
einer entsprechenden Klausel in einer CC-Lizenz immer im Einzelfall
geschaut werden müssen, was denn nun genau mitgeliefert werden muss.

Das soll nicht heißen, dass so eine Klausel schlecht wäre oder so, aber
es bedeutet m. E. in Bezug auf deine Frage, dass der angedachte Zahlwert
immer nur bezogen auf den konkreten Inhaltstyp (Bild, MIDI, Tonaufnahme
...) so einigermaßen beurteilt werden kann, und nicht pauschal bezogen
auf "die Lizenz".

Wenn ich mich richtig erinnere, wurde hier auf der Liste aber schonmal
irgendwann die Frage des Mitlieferns von Tonspuren diskutiert,
vielleicht findest du das im Archiv.

Grüße,
John



Julia Seeliger schrieb:
> Hallo Leute,
> 
> ich sitze gerade an meiner Diplomarbeit zum Thema Creative Commons und
> telefonierte gerade mit einem Freund. Uns kam folgender Gedanke:
> 
> 
>  Freiheit als Zahlenwert: Konzeptionen?
> 
> http://julia-seeliger.de/freiheit-als-index/
> 
> Aktuell sitze ich ja noch an meiner Diplomarbeit. Nun stellte sich mir
> folgende Frage: Gibt es Konzeptionen, die Stärke der Freiheit in einer
> Art Index zu messen?
> 
> Ich kam auf den Gedanken, als ich mit einem Freund telefonierte, und
> wir über die Unterschiede zwischen Freier Software und Creative
> Commons diskutierten. Ein wesentlicher Unterschied - und zwar der,
> warum man Freie Software besser unter die Lizenzen Freier Software und
> nicht unter Creative Commons stellt - ist ja, dass bei Freier Software
> immer der Quellcode mitgeliefert werden muss. Dies ist dem
> unterschiedlichen Zweck der unterschiedlichen Freien Lizenzen
> geschuldet - Für Software ist der offene Quellcode fundamental, bei
> Creative Commons lizensierten Inhalten geht es auch um den offenen
> Zugang - aber eben auch um Remix.
> 
> Deswegen die Idee: Wäre es nicht "freier", wenn Freie Musik in
> einzelnen Tonspuren verfügbar wäre? Wäre eine Freie Grafik nicht "noch
> freier", wenn sie nicht zusammengefügt, sondern in einzelnen Ebenen
> daherkäme?
> 
> Daran wird deutlich: Es könnte "frei" und "noch freier" geben. Dann
> wäre es im Endeffekt denkbar, Freie Lizenzen abstrahiert abzubilden.
> 
> Es geht hier nicht um rechtliche Fragen, sondern eher um
> Vergleichbarkeit von Freiheitskonzepten, in meinem Fall die Lizenzen
> Freier Software mit Creative Commons. Da es ja auch noch viele andere
> Freie Lizenzen gibt, wäre es doch schön, ein Mittel zu haben, diese zu
> systematisieren.
> 
> Sehr ihr das auch so, und wenn ja, kennt jemand, der hier vorbeisurft,
> derartige Konzeptionen? Hat da schon mal jemand einen Artikel drüber
> geschrieben? Oder mache ich einen dicken Denkfehler?
> 
> --- über Kommentare wäre ich froh. Muss übermorgen abgeben.
> 
> 
>