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[John Hendrik Weitzmann <jhweitzmann AT mx.uni-saarland.de>]

moin,

> John Hendrik Weitzmann:
> > > Klar geht das. Beispiel: Wenn jemand etwas auf windows-raubkopie.de
> > > (oder dvd- oder ...) zum Runterladen anbietet.
> >
> > der Name macht die Domain rechtswidrig i.S.d. § 53 UrhG? Wo kämen wir
> > denn da hin ...
> Die Domain an sich macht er wohl nicht rechtswidrig, aber: wenn dort eine
> Datei namens "vista_ultimate.iso" zum Runterladen angeboten wird, dann
> wage ich schwer zu bezweifeln, dass Microsoft das Image erst runterlädt,
> um es zu prüfen, bevor die juristischen Geschütze angefahren werden.

stimme voll zu, mir geht's nur um das gewisse Quentchen Genauigkeit  
bei Aussagen wie "Rapidshare ist keine offensichtlich rechtswidrige  
Quelle".

----- leicht off topic -----

Ich bin auf einem epischen Feldzug gegen derlei - wenn auch nur  
marginal - verkürzte Statements. Hintergrund ist nicht meine  
allgemeine Pedantigkeit, sondern der Umstand, dass sowas für  
Aktivisten alternativer Ansätze das Leben deutlich erschwert. Um am  
Beispiel zu bleiben: Obwohl Rapidshare als Plattform nur unter absolut  
konstruierten Umständen "rechtswidrig" sein könnte, setzt sich beim  
Lesen eines Statements wie dem o.g. unwillkürlich fest "Rapidshare ist  
keine offensichtlich rechtwidrige Quelle [, könnte aber durchaus eine  
sein|werden]".

Beim gut unterrichteten Kenner der Materie hier auf der Liste wird der  
Effekt zwar nicht so leicht eintreten, umso mehr aber beim  
Normalmenschen, der das hier irgendwie aus dem Archiv hervorgoogelt.  
Der langfristige Effekt in diesem Themenfeld ist der, dass man immer  
wieder in Debatten gegen Geisterargumente ankämpfen muss wie "das  
Internet ist großenteils illegal" (hmm, dieser Satz erhöht bestimmt  
direkt das Google-Ranking des Mailarchivs ...).

Leider ist auch meine Arbeitgeberin (ob aus Versehen sei mal  
dahingestellt) nicht besser in der Hinsicht. Unter  
http://www.bmj.de/enid/FAQ/Themenkomplex_MP3__Filesharing_und_Internet_1e5.html ist z.B. von "rechtswidrigen Tauschbörsen" die Rede. Sowas gibt es nicht wirklich. Und dann machen irgendwelche Schlaumeier auch gerne noch auf den großen Aufklärer der Nation indem sie auf Podien die grandiose Erkenntnis bringen, dass da ja gar nichts getauscht, sondern vervielfältigt wird. Den Punkt gönnt man ihnen unfreiwillig dadurch, dass man andauernd auch von "Tauschbörsen"  
redet.

Also nix für ungut, mir war das halt wichtig.

Grüße,
John