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cc-ch - Re: [Cc-ch] Verwertungsgesellschaft Pro Litteris und Creative Commons

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Subject: iCommons Switzerland

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  • From: Daniel Boos <boos AT trash.net>
  • To: cc-ch AT lists.ibiblio.org
  • Subject: Re: [Cc-ch] Verwertungsgesellschaft Pro Litteris und Creative Commons
  • Date: Mon, 12 Dec 2005 13:20:10 +0100

Hallo TJ

Signorino TJ schrieb:
wie schätzt du die möglichkeiten ein das dies für musikalische werke
überhaupt je der fall sein wird dass man CC lizenzen anwenden kann als
suisa-mitglied?

Weiss ich ehrlich gesagt nicht. Openlaw[1] ist aber mit der SUISA im Gespräch und ich denke sie sollten besser Auskunft geben können über den aktuellen Stand der Diskussion.
Die SUISA hat zudem eine Adresse angegeben (poto.wegener[at]suisa.ch)[2] für "Fragen von Mitgliedern in Zusammenhang mit einer möglichen Lizenzierung von musikalischen Werken unter einer Creative Commons Lizenz".

Aktuell würde ich persönlich die SUISA als eher skeptisch gegenüber CC einschätzen. Beispielsweise deshalb, weil sie befürchten, dass Verlegern den Musikern alle Rechte zum Nachteil der Musiker wegnehmen, falls sie ihnen erlauben einzelne Werke unter eine andere Lizenz zu tun und von der Verwertungsgesellschaft auszunehmen. Zitiert werden dabei Erfahrungen mit Songs für Werbezwecke.
Auch der Artikel im Suisa Infos 2/2005 [3] ist eher zurückhaltend und ratet den Musikschaffenden "sich genau zu überlegen, ob sie Creative Commons benützen wollen." Sie erwähnen aber dort auch, dass sie im Dialog und Gedankenaustausch bleiben wollen und es weiter verfolgen.

Ich bin aber zuversichtlich, dass sie es zulassen werden (müssen). Lesenswert ist dazu das Paper von Herkko Hietanen - "20 THESES OF MUSIC COLLECTING SOCIETIES AND CREATIVE COMMONS". Dabei werden auch drei alternative Möglichkeiten dargestellt, wie der "Konflikt" zwischen Open Content Lizenzen (dazu gehört auch Creative Commons) und kollektive Verwertungsgesellschaften angegangen werden könnte.

Zitat (Englisch):
"As a solution for adoption of open content to collective licensing, this paper suggests three
alternative options. Firstly, the voluntary changes to collecting societies’ policies or governmental
intervention with regulation or possibility for authors to get unused rights back from the rights
holders. Secondly, technology that enables the building of universal copyright registry where right
holders could set licensing terms to each of their works individually. Copyright societies’ role
would be to manage the database, collect the license fees and enforce the licenses. The proposed
system would foster healthy competition among music producers and right holders sovereignty. Or
thirdly the authors could get back their rights that have not been used in commercial activity."

Die SUISA ist zudem eine Genossenschaft von Mitgliedern und wenn die Mitglieder vermehrt die Möglichkeit fordern unter Creative Commons (oder anderen Open Content) Lizenzen zu veröffentlichen, wird sie das wohl zulassen werden und in diesem Sinn die erste Möglichkeite von Hietanen umsetzen. Dazu muessen die Mitglieder dies aber auch explizit der SUISA mitteilen.
wie erkennt ein user/listener unter welche lizenz ein song steht? (auf
einer CD kann man das ja schreiben aber im späteren leben des masters
meine ich).
Wie meinst Du das genau?

Gruss
Daniel

[1] http://www.openlaw.ch
[2] http://www.creativecommons.ch/weblog/entry/14
[3] http://www.suisa.ch/store/admin/download.doc.m25113006-2412-6728.Info_05_2_d.pdf
[4] http://justinhughes.net/ipsc2005/papers/Paper-HIETANEN.pdf




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